Mittwoch, 12. Oktober 2016

Noch mehr Rom

Durch unsere täglichen Touren schaff ich es leider nicht immer rechtzeitig vor der Schlafenszeit die Beiträge im Blog zu posten. ;)
Doch keine Sorge, es kommt ein Beitrag. Täglich. Abends oder nachts. Ganz bestimmt!
Für die Wartezeit empfehle ich den Audiopodcast von Thorsten Kessler! Er interviewt hier in Rom vor Ort Teilnehmer*innen, Referent*innen und Mitarbeiter*innen. Immer mit Mikro direkt am Geschehen!
Einfach eine kleine Ergänzung zu Fotos und Text.
Zu seinen Audiclips geht es hier lang:
https://soundcloud.com/mlzp_2016

Mit besten Grüßen aus Rom!

Auf römischen Spuren





Heute wurde im Programm Kultur ganz groß geschrieben. So begann unser Tag direkt am Denkmal "Vittoriano", der  versetsogenannten "Schreibmaschine". Dieses monumentale Bauwerk aus weißem Marmor, dass als Nationaldenkmal Italiens im 19. Jahrhundert erbaut wurde, und durch seine prächtige Komposition aus Gemälden, Statuen, Säulen und Freitreppen, sowie den beiden über die ganze Stadt ragenden Quadrigae versetzte uns in Staunen. Ein Staunen, aus dem wir nicht so schnell herauskamen. wenige Meter weiter erschlossen sich uns Überreste der altrömischen Innenstadt. Theater- und Tempelruinen, Triumpfbögen und Hausfundamente schmückten den Weg zum Kollosseum, welches wohl für viele Pilger*innen den Höhepunkt des heutigen Tages darstellte. Auch wenn die logistische Meisterleistung, die etwa 1000 Teilnehmer*innen in das Bauwerk zu bekommen, große Herausforderung darstellte und für einige mit stundenlangem Warten und Frustration verbunden war, lohnte sich das Anstehen. Die römische Architektur des Kollosses ließ eine*n im Inneren so verschwindend winzig erscheinen und versetzte eine*n zeitgleich in eine frühchristliche Zeit. Das perfekte, sonnig-warme Wetter krönte den Aufenthalt im Amphitheater. Fortgesetzt wurde die alt-römische Besichtigung mit einem Gang durch die Ruinen des Forum Romanum, dem Marktplatz und zentralen Lebensort der antiken Römer. Ein Weg über den Palatin entlang der Säulen und verfallenen Grundmauern lässt nur erahnen, welch ein Leben in vergangenen Tagen dort stattfand. Sehr viele Impressionen wirkten auf uns ein.
Wer sich theologisch und geschichtlich weiterbilden wollte, kam aber heute auch nicht zu kurz. Über den Tag verteilt fanden an zentralen Orten Roms diverse Workshops, Vorträge, Diskussionen und Gesprächsgruppen statt. Angefangen von Geocaching, bei dem man die Stadt für sich selbst erkunden konnte, über thematische, okümenische Angebote bis hin zu einem Besuch der deutschen Botschaft am Heiligen Stuhl, verbunden mit einem Austausch mit Botschafterin und Schirmherrin Schavan, war für jeden das passende dabei. Auch für den einen oder anderen Stadtbummel blieb Zeit, und so freute man sich, wenn man in der fremden Großstadt doch hin und wieder das ein oder andere bekannte Gesicht sah oder ein blauer bzw. gelber Pilgerschal in den römischen Gassen aufblitzte.
Sehr viele Eindrücke, sehr viele Erlebnisse, die alle ersteinmal verarbeitet werden müssen. Doch dafür bleibt nicht viel Zeit, denn morgen geht es endlich zum Papst. Mit Luther und den Thesen der Pilger*innen im Gepäck. Denn diese schreiben schon seit Sonntag fleißig an Thesen, die dem Papst in einem Buch überreicht werden sollen. Sie handeln von gelebter Ökumene und zeigen auf, was sich im Verhältnis zwischen den Kirchen endlich ändern muss, um in der Verschiedenheit zur wirklichen Einheit der Christen zu werden.